Hochsensitivität ist ein angeborenes Persönlichkeitsmerkmal. Es gibt Tests und spezialisierte Therapeuten und Coaches, die beim Erkennen helfen können.
Elaine Aron nennt u. a. folgende Kennzeichen:
- (leichte) Überforderung bei hellem Licht, starken Gerüchen, groben Stoffen oder Sirenen in der Nähe
- Vermeiden von gewalttätigen Filmen und Fernsehsendungen
- Bedürfnis nach Rückzug nach arbeitsreichen Tagen
- (unbewusstes) Vermeiden von aufwühlenden oder überfordernden Situationen
- Gute Wahrnehmung von zarten oder feinen Düften, Geschmäckern, Geräuschen oder Kunstwerken
- reiches und komplexes Innenleben
- als Kind als sensibel oder schüchtern angesehen
In dem eingangs erwähnten Artikel auf Spektrum.de zur „Prinzessin auf der Erbe“ werden folgende Phänomene genannt:
- An der Prinzessin sehen wir, dass sie Dinge wahrnimmt, die andere Menschen nicht wahrnehmen – hier die Erbse unter zwanzig Matratzen und Daunenbetten. Das ist auf alle hochsensiblen Menschen übertragbar, die mit allen ihren Sinnen mehr Details als andere Menschen wahrnehmen. Das ist eine besondere Begabung, die man wertschätzen sollte.
- Die erhöhte Wahrnehmung führt aber auch dazu, dass man schneller gestresst ist als andere Menschen, da viel mehr Informationen auf einen einwirken. Hochsensible Menschen sind daher schneller übererregt oder -stimuliert. Bei der Prinzessin drückt sich das in Schlafproblemen und sogar körperlichen Schmerzen aus.
- Daneben nehmen hochsensitive Personen nicht nur mehr Dinge wahr, die man sehen, hören oder taktil erfassen kann. Sie nehmen zudem stärker wahr, wie es den Menschen in ihrer Umgebung geht. Sie können sich sehr gut in andere hineinversetzen und sind sehr empathisch. Sollte die Prinzessin zu ihrer Hochsensibilität auch hochsensitiv sein, kann sie möglicherweise spüren, dass die Königin ihr gegenüber zunächst misstrauisch und der Prinz traurig ist, weil er keine Partnerin findet.
- Schließlich verarbeiten hochsensitive Personen die vielen aufgenommenen Informationen tiefer als andere Menschen. Dies führt u. a. dazu, dass sie sich besser an Dinge oder Ereignisse erinnern können.
Nach Elaine Aron sind ca. 15 bis 20% der Bevölkerung hochsensitive Personen. Und diese angeborene Gabe findet sich nicht nur bei Menschen, sondern auch bei vielen Tierarten.